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Stäbe hängen von der Decke. Sie markieren den Raum vertikal und sind Träger für die in den vorherigen Ausstellungen verwandten Bildfragmente.

Diese wurden auf die Stäbe aufgewickelt, um sie zu archivieren.

 

Auf dem in Streifen zerrissenen und aneinandergefügten Bildnis, welches den Boden ziert, sind Ausschnitte eines Gesichtes zu erkennen. 

Das Motivbild einer Hererofrau (das Volk der Herero und Nama, fiel in Südwestafrika dem heutigen Namibia, einem von deutschen Schutztruppen begangenen Genozid zum Opfer) bildet die Grundlage dieser linearen Vermessung des Raumes. 

Die Vergegenwärtigung des fragmentierten und in Reihe gelegten Motivbildes lässt an einen belichteten analogen Film denken, welcher einen Handlungsablauf suggeriert.

Das Bild der Hererofrau wurde von Robert Lohmeyer einem deutschen Fotografen angefertigt, der für das deutsche Kaiserreich unterwegs war, um die Kolonien als Idylle zu fotografieren. Er sollte auf dem Höhepunkt des Imperialismus die Begeisterung für die fernen Besitztümer wecken. 

 

Meine Arbeit hinterfragt den dokumentarischen Charakter der Bilder und versucht, einen Erfahrungsraum zu schaffen, in dem der Besucher unterschiedlichen medialen 

Vermittlungsweisen ausgesetzt ist.

 

Der Raum, welcher auch als Filmset für eine Videoproduktion diente, konnte betreten werden. 

Die eng gelegten Filmstreifen zwangen den Besucher zur Konzentration, sich zwischen den Linien einen Weg zu bahnen. 

 

 

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