Wittgensteinprojekt
Zu Beginn meiner Arbeit stand die Frage, nach den Bedingungen von Kommunikation und wie vorgegebene Ausdrucksmöglichkeiten unseren Blick auf die Wirklichkeit prägen.
Zitat Wittgenstein: Die Grenze meiner Sprache begründet die Grenze meiner Welt.
Wie wir zum Beispiel über Worte uns Bilder kreieren, woraus Handlungsmöglichkeiten erwachsen, zeigt uns, wie wir verwoben sind mit den in der Zeit etablierten kulturellen bzw. sozialen Mustern unserer Wahrnehmung von Wirklichkeit.
Von diesem Modell der Sprachanalyse aus entwickelt sich meine Arbeit als eine Art medialer Ort, über den die Verbindungen von Zeichen, Symbolen und Bild erfahrbar werden. Fundament der Arbeit sind Textauszüge der Philosophie von Wittgenstein, die ich per Schreibmaschine dokumentierte. Die Schreibmaschine als ein Medium der Gedankenübertragung in Zeichen und Schrift, ist eine Reproduktionsmaschine, durch die der Text als Schriftbild auf dem Papier, gleichzeitig auf dem Farbband herausgestanzt, gespeichert ist.
In einem weiterführenden Arbeitsschritt, wurde der gedruckte Text mit Zuhilfenahme der Löschtaste auf das Löschband übertragen, so dass nun zwei voneinander eigenständige Textträger und, durch den Prozess des Bedruckens und wieder Abnehmens der Schrift, Prägebilder entstanden.
Das Farb- und Löschband als Textspeicher, verwendete ich nun als Filmmaterial, das, durch einen Super-8- Projektor belichtet, einen Zeichenfilm zeigt.
Das Farbband als Negativfilm, das Löschband als Positivfilm, werden auf zwei voneinander getrennte Leinwände projiziert. Aus dem Farb- bzw. Löschband entstanden kugelige Objekte.