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Goldküste 

Goldküste 2002 Videoprojektion 

Die Arbeit ist innerhalb eines Ausstellungsprojektes im östlichen Teil Berlins (Frankfurter Allee) entstanden. Flaniermeile, Repräsentationsort für militärische  Aufmärsche und Paraden zu DDR-Zeiten, ist die Frankfurter-Allee heute Vergnügungsort mit vermarktetem Ost-Charme. Zwölf Künstler hatten für 6 Wochen einen leerstehenden Laden angemietet, um vor Ort zu arbeiten. 

Meine Arbeit nimmt Bezug auf  die  Urbanität des Ortes. Der durch die  Fenster des  Ausstellungsraumes  ersichtliche

Platz mit seiner in östlicher Richtung entworfenen Architektur, ein klassizistischer Nachbau mit Säulenreihe und Architrav, ist Ausgangspunkt meiner Arbeit. Architektur als Ausdruck seiner Zeit, spiegelt sich in diesem Gebäude als Zitat des aus Zitaten der Klassik konstruierten Klassizismus wieder. Ein rückwärtsgewandtes Lebensgefühl einer längst vergangenen Epoche dient als romantisierendes Bild von Schönheit und Gleichmut. Hier setzt meine Arbeit an. Ich habe ein Video gedreht, das durch wechselnde statische Einstellungen, Ausschnitte (Zitate) des Gebäudes in Bezug zu Umraum und Ausstellungsraum zeigt. Im Minutenrhythmus  wechselt der Standpunkt und dokumentiert Gegenwart in ihrer Erscheinung (Licht-Schatten, variable Geräuschpegel, die auf 11 Uhr stehengebliebenen Zeiger der Uhr usw.).

Die Präsentation des Videos erfolgt in einer Art Kinosituation, wobei die Projektion auf die vor das Schaufenster gehängte Leinwand erfolgt. Da die Leinwand nur den Mittelteil des Schaufensters bedeckt, entstehen rechts- und linksseitige Bildfragmente, Durchblicke auf den Platz und seine Architektur. Das so entstandene Triptychon von einem  Videobild in der Mitte und einem zweigeteilten Gegenwartsbild verbindet verschiedene Wahrnehmungs- ebenen. 

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